Hinsichtlich der Verarbeitung von Blechen spielt die Ebenheit eine wesentliche Rolle. Deshalb befasst sich EN 10029 mit der Ebenheit und maximal zulässigen Ebenheitsabweichungen. Dabei unterscheidet die Norm zwischen normalen (Klasse N) und eingeschränkten Ebenheitstoleranzen (Klasse S). Generell gilt, sofern nicht anders vereinbart, werden die Bleche mit normalen Ebenheitstoleranzen geliefert.
EN 10029 definiert auch das Messverfahren zur Bestimmung der Ebenheit und legt Grenzen in 1.000 mm und 2.000 mm Messlänge fest. Sie macht jedoch keine Angaben zur Ebenheitsmessung in größeren Messlängen über die gesamte Blechoberfläche. Zu beachten ist, dass sich das Blech bei der Messung auf einem ebenen Untergrund befindet. Durchgeführt wird die Messung in einem definierten Abstand vom Rand des Blechs (z.B. mindestens 25 mm bei den Längskanten) mit Hilfe eines Lineals, falls nötig auch mit Distanzhaltern. Hierzu wird der Abstand vom Messlineal zur Blechoberfläche gemessen. Der größte Abstand zwischen dem Blech und dem Messlineal (Wellental) oder die Differenz zwischen Höhe des Distanzhalters und des kleinsten Abstands zwischen Blech und Messlineal (Wellenberg) ist als Ebenheitsabweichung definiert.
Bild 1: Ebenheitsmessung nach EN 10029 in 1.000 mm und 2.000 mm Messlänge (schematische Skizze)